Ein Ferkel auf Malle
Mallorca, die schön(st)e Sonneninsel im Mittelmeer, hat einen Namen, der für viele Reisende ein Rätsel darstellt. Die erste Überraschung beginnt bereits mit der richtigen Aussprache des Namens.
Die Deutschen lieben es, Mallorca „Malle“ zu nennen. Doch warum eigentlich? Ist es einfach nur Bequemlichkeit oder steckt mehr dahinter? Eine Theorie besagt, dass die Deutschen „Malle“ sagen, weil sie das Wort „Mallorca“ einfach nicht aussprechen können.
Während viele Touristen demnach eben „Mallorca“ sagen, wie es geschrieben steht, ist die korrekte Aussprache „Majorka„. Das liegt daran, dass Mallorca eine spanische Insel ist und die spanische Sprache ihre eigenen Lautregeln hat. Die Ursprünge des Namens Mallorca gehen zurück auf die Römer, die die Insel im Jahr 123 v. Chr. eroberten. Sie nannten die Insel „Insula Maior“ oder „Insula Maiorica“, was so viel bedeutet wie „größere Insel“ im Gegensatz zur nahegelegenen „Insula Minor“ oder „Insula Minorica“, die „kleinere Insel“ Menorca bedeutet. Im Laufe der Zeit wurde der Name von „Insula Maior“ zu „Mallorca“ abgewandelt, und so entstand der Name, den wir heute kennen.
Doch damit nicht genug: Während ihrer Herrschaft über die Insel im Mittelalter nannten die Araber die Insel „Majurqa“ oder „Mayurqa“, was auf Arabisch „Insel der Perlen“ bedeutet. Diese Theorie ist durchaus plausibel, da Mallorca für seine schönen Perlen bekannt war und noch heute für seine Perlenindustrie berühmt ist.
Schauen wir mal auf die Namen der Badebuchten auf der schönsten Insel der Welt.
Beginnen wir mit der Cala Millor, was übersetzt „bessere Bucht“ bedeutet. Man könnte meinen, dass dies einfach eine betont optimistische Namensgebung ist – schließlich ist sie „besser“ als die Cala Bona, was „gute Bucht“ bedeutet. Aber damit nicht genug. Es gibt auf Mallorca noch viele weitere Buchten, die kuriose Bezeichnungen tragen. Die Cala Ratjada, zum Beispiel, bedeutet übersetzt „Rochenbucht“. Klingt nicht gerade einladend, oder? OK, es gibt auch Buchten mit eher poetischen oder romantischen Namen wie die Cala d’Or, was „goldene Bucht“, oder die Cala Santanyí, was auf Mallorquinisch „Heilige Bucht“ bedeutet. Doch selbst hier gibt es manchmal humorvolle Details zu entdecken. Die Cala d’Or erhielt ihren Namen aufgrund der golden Sandstrände, die sie umgeben, aber es gibt auch Gerüchte, dass der Name auf das goldene Haar einer ehemaligen Einwohnerin zurückzuführen sei, die als „Goldkopf“ bekannt war.
Die Cala des Moro, was übersetzt „Moorbucht“ bedeutet, ist berühmt für ihr türkisfarbenes Wasser und ihre idyllische Lage. Und dann gibt es da noch die Cala Varques, die bekannt ist für ihre beeindruckenden Höhlen und ihr kristallklares Wasser. Doch der Name ist alles andere als offensichtlich. „Varques“ ist eigentlich ein Mallorquinisches Wort für „Ferkel“ oder „Schweinchen“. Die Legende besagt, dass in der Vergangenheit Wildschweine in dieser Bucht Wasser getrunken haben und so wurde sie scherzhaft als „Schweinchenbucht“ bezeichnet.
Übrigens in meiner Theorie waren die Bewohner von „Malle“ in Belgien so sehr von der Schönheit und dem Charme von Mallorca beeindruckt, dass sie beschlossen, ihrer Stadt diesen Namen zu geben. Schließlich kann man nicht jedes Jahr nach Mallorca fliegen, also warum nicht einfach das mediterrane Flair in die eigene Stadt holen?