83 Tonnen Sand in der gefälschten Prada-Tasche

83 Tonnen Sand in der gefälschten Prada-Tasche

Urlaub am Strand – Sonne, Meer und Sand zwischen den Zehen. Für viele ist der Sand ein kleines Erinnerungsstück vom Strandbesuch. Laut einer Studie tragen wir rund 34 Gramm Sand mit ins Hotel oder nach Hause und laut dem Mallorca-Magazin ergibt das in der Summe rund 18 Tonnen Sand, die Badegäste in einer Saison allein nur vom Es Trenc Strand mitnehmen.

Doch was passiert, wenn es nicht bei einem winzigen Sandkorn bleibt, sondern gleich 82 Tonnen Sand mit in den Koffer wandern?

Auf Mallorca verschwinden jährlich wirklich ganze 82 Tonnen Sand von der Platja de Palma. Man könnte meinen, die Strandsand-Diebe haben ihre eigenen Sandburgen gebaut, aber nein – der Großteil wird von den Touristen als Mitbringsel in ihre Heimatländer geschmuggelt. „Kein Sandkorn darf unerlaubt entkommen“, so lautet das Motto der spanischen Küstenbehörde. Denn wer ohne Genehmigung Sand ausführt, bringt das Ökosystem durcheinander und wird kurzerhand vom Strandpolizisten verhaftet.

Vielleicht sollten wir uns alle mal eine Scheibe von der Natur abschneiden und uns daran erinnern, dass sie uns nicht nur den Strand, sondern auch die Luft zum Atmen liefert. Alles, was wir hier tun, führt in einen großen Kreislauf. Oder anders gesagt: Der Sand gehört zum Strand, der Strand gehört zur Natur und die Natur sollte man schon gar nicht in die an der Playa gekaufte Prada-Tasche packen. Wer wirklich glaubt, für 20 Euro eine echte Prada-Tasche zu ergattern, der glaubt auch, dass der Sand am Strand aus Goldstaub besteht. Doch trotzdem sind die gefälschten Mitbringsel für viele Touristen ein absolutes Muss. Das haben nun auch die Spanier erkannt und greifen hart durch. Seit Mitte 2019 gilt ein neues Gesetz, welches nicht nur die Verkäufer, sondern auch die Käufer von Fälschungen mit saftigen Geldstrafen belegt. Da können die Taschen-Fälschungen schnell mal teurer werden als das Original.

Und wer jetzt denkt, dass er sich damit am Ballermann aus der Affäre ziehen kann, der irrt sich gewaltig. Die Polizei hat ein wachsames Auge auf alle Schnäppchenjäger und greift gnadenlos durch. Selbst diejenigen, die noch gar nichts gekauft haben, werden gestoppt und kontrolliert.

Also liebe Touristen, wenn ihr das nächste Mal am Strand seid und das Verlangen verspürt, etwas mitnehmen zu wollen, dann lasst die Erinnerung an den Strandbesuch in eurem Herzen weiterleben. Denn das ist das Schöne am Reisen – die Erinnerungen! Und nicht die 82 Tonnen Sand im Wohnzimmer.