Zahnmaus statt Zahnfee
Wenn es um die spanische Zahnfee geht, auch bekannt als Ratoncito Pérez, muss man einmal sagen, dass es schon ziemlich seltsam ist, dass eine Maus die Zähne von Kindern sammelt. Ich meine, wer hat sich das ausgedacht?
Diese Tradition ist in Spanien weit verbreitet und gehört zu den beliebtesten Legenden für Kinder.
Der Autor Luis Coloma sollte für den Sohn von König Alfons XII. eine Geschichte schreiben, als dieser ungefähr acht Jahre alt war und einen Milchzahn verlor. So erfand Luis Coloma die kleine Pérez-Maus, die in einer Keksschachtel, in der Prat-Konditorei, in der Calle Arenal Nummer 8 in Madrid lebt, und von dort aus jede Nacht durch die Stadt tourt. Sie weicht den Katzen aus und besuchte die Häuser der Kinder, die einen Zahn verloren hatten und ließ dafür eine Münze unter ihrem Kopfkissen liegen.
In der Casita de Ratón Pérez, an dem Ort, an dem der Überlieferung nach das Nagetier mit seiner Familie lebte, können Kinder und auch Erwachsene in diese niedliche Geschichte eintauchen. An der Hauswand hängt ein Schild mit der Aufschrift: “Hier lebte laut einer Geschichte des Paters Coloma, die er für den kleinen König Alfonso XIII. geschrieben hat, “Ratoncito Pérez” in einer Keksschachtel.” Außerdem soll man im Museum „zertifizierte“ Milchzähne von Persönlichkeiten wie Beethoven oder Isaac Newton bestaunen können. Das empfohlene Alter beträgt 3 Jahre und der Eintritt kostet momentan 5 Euro.
In anderen Regionen Spaniens ist nicht die kleine Maus für die Milchzähne zuständig, sondern das Eichhörnchen, die kleine Ratte oder das Engelchen. Im Baskenland wirft man die ausgefallenen Zähne sogar über das Dach des Hauses.
Pérez kann aber von Glück sagen, dass er sich um seine eigenen Zähne keine Sorgen machen muss, denn die wachsen wie bei allen Nagetieren sein Leben lang nach.